Knickrute
Ein korkenzieherförmiger oder abgeknickter Schwanz gilt nur bei der Bulldogge als normal und ist eher ein entstellender als ein beeinträchtigender Fehler. Eine Verletzung bei oder kurz nach der Geburt wird häufig als Ursache angeführt, aber in den meisten Fällen ist ein Knickschwanz als Deformation der Wirbelsäule anzusehen. Es gibt einige Beweise dafür, dass Knickschwänze in Verbindung mit Spaltwirbeln (Spina bifida) auftreten
© Frank Jackson, Hunde züchten, ein praktischer Ratgeber
Ein Knickschwanz gilt bei den vier Sennenhunderassen des SSV, also auch beim Appenzeller, als zuchtausschliessender Fehler und die betroffenen Hunde werden mit Zuchtverbot belegt.
Auch beim Deutschen Wachtelhund kommen hin und wieder Knickschwänze vor. Hier werden jedoch die Ruten bis zu 1/3 kupiert. Der Eingriff wird in den ersten Lebenstagen vom Tierarzt vorgenommen, so daß dieser Mangel bei der Wurfabnahme nicht mehr sichtbar ist.
Ich vermute, dies gilt auch für alle anderen Jagdhundrassen, die kupiert werden dürfen.
Dies sollte einmal ein Grund zum Nachdenken sein, wenn man überlegt, dass auf der anderen Seite bereits ein fehlender P1 zum Zuchtausschluß führt.
Ein Merkmal, das man wegschneidet, kann man nicht durch züchterische Massnahmen beeinflussen oder ausmerzen.
Sicher kann man auch auf gut behaarte Ruten züchten, die auch unkupiert nicht wundschlagen.
Stummelschwanz
Angeborene Stummelschwänze (Mutzschwanz) werden beim Entlebucher Sennenhund toleriert, bei den anderen Sennenhunde-Rassen würden sie zum Zuchtausschluss führen.
ohne die typische Ringelrute vom Appenzeller, aber sonst ein ganz normaler Hund
Bei den Jagdhunden sind mir nur die Bretonen bekannt, die angeborenen Stummelschwanz haben können.
Die Zeit hat mich eines besseren belehrt - Stummelschwänze können im Prinzip bei jeder Rasse vorkommen, wenn auch selten. Bei den oben erwähnten Bretonen dürfte es erblich sein, da es öfter vorkommt.
Im Jahr 2017 hatten wir in einem Wurf ebenfalls einen Rüden mit Stummelrute - angeboren ja, aber nicht sicher erblich. Der Hund ist sonst gesund und hat sich zu einem guten Jagdhund entwickelt. Es sieht zwar auf den ersten Blick etwas ungewohnt aus, beeinträchtig den Hund aber nicht.